Über uns

Von Frauen für Frauen

Als Linda Schlüter und Karin Wilsdorf 1995 dieses alte denkmalgeschützte Haus übernahmen, ging ein Traum in Erfüllung. Der Traum von einer Oase für Frauen, in der Frauen sich sicher, geborgen und frei fühlen, geachtet und verwöhnt werden und wunderbar schlafen, essen und kommunizieren können.

Nach dem Tod von Karin Wilsdorf führt Linda Schlüter das Frauenhotel Hanseatin nun allein. Dabei wird Sie von einem Team von vier Frauen unterstützt: Anja Kraft, Denise Lau, Uli Bauer und Wigdis Schwarzbach.

Das Team – Wer wir sind:

Linda Schlüter

Gibt es ein Problem, wofür Linda Schlüter keine Lösung findet? Ihre Kolleginnen meinen: Nein! Selbstredend, dass sie als Gründerin das Frauenhotel Hanseatin wie ihre Westentasche kennt. Auch nach über 25 Jahren kann sie nichts aus der Ruhe bringen … und das bei ordentlich Koffein im Blut dank einer klitzekleinen Kaffeesucht. Und wer Norwegisch schnackt ist bei Linda Schlüter bestens aufgehoben. Ihre sonnige Laune scheint angeboren – aber bei den netten Gästinnen ist das auch kein Wunder!

Anja Kraft

Als gelernte Montessori-Erzieherin in Teilzeit weiß Anja Kraft, wie frau einen Sack Flöhe hütet. Im Hotel kann sie ihre anderen Talente einbringen – zum Beispiel die liebevolle Jahreszeiten-Deko oder die vielen tollen Ideen, die sie hat, damit sich alle noch wohler fühlen in der Hanseatin. Anja Kraft hat außerdem einen Grünen Daumen und, was für ein Segen, eine Leidenschaft für Papierkram im Büro – Danke Anja!

Denise Lau

Dass Denise Lau so viele Frauen kennt, liegt daran, dass Sie seit Jahren als freiberufliche DJane & Veranstalterin Frauenbälle, Partys, und Tanzabende organisiert. Als leidenschaftliche Tänzerin ist sie ein Nachtmensch – doch keine Gästin würde ihr das jemals anmerken wenn sie, charmant wie immer, den Kaffee zum Frühstück serviert. Wenn Denise Lau Dienst hat, läuft immer irgendwo Musik – und das macht allen gute Laune.

Uli Bauer

Noch eine Freiberuflerin ist Uli Bauer. Die Hanseatin aus Bayern schreibt als gelernte Redakteurin Texte – meist über Bücher. Aber eine weitere Leidenschaft von ihr ist die Rolle als Gastgeberin – und die kann sie in der Hanseatin bestens ausleben. Zusammen mit Anja Kraft kümmert sie sich auch um den Hotelgarten, backt köstliche Kuchen und hat meist einen Geheimtipp, wenn Gästinnen nach guten Restaurants fragen.

Wigdis Schwarzbach

Wenn eine Gästin Kulturtipps für ihren Hamburg-Besuch braucht, ist sie bei Wigdis Schwarzbach bestens aufgehoben. Sie liebt Kino, geht oft ins Theater und liest gerne und viel. Ihr trockener Humor ruft oft wilde Lachanfälle bei den Kolleginnen hervor. Wenn Wigdis Schwarzbach Dienst hat, steht immer die größte grüne Teetasse Hamburgs in ihrer Nähe – und der Tee trägt vielleicht auch zu der heiteren Gelassenheit bei, die sie verbreitet und bei der sich alle Gästinnen bestens aufgehoben fühlen.

Karin Wilsdorf, Mitbegründerin des Frauenhotels Hanseatin

Karin Wilsdorf, geb. Steinebrunner *11.10.1944 – 12.06.2015

Unbeirrbar kritisch und geradeaus – das war Karin Wilsdorf. Als Aktivistin der Frauenbewegung gestaltete sie Frauenräume immer wieder neu. Gemeinsam mit Ihrer Lebenspartnerin Linda Schlüter eröffnete sie 1988 das Frauencafé endlich und verwirklichte 1995 die Idee von einem Hotel für Frauen.

Vorangegangen waren Erfahrungen der Vereinzelung auf einem konventionellen Weg für Frauen in den 1960ern: Nach einer Ausbildung zur Dekorateurin folgte eine Heirat und die Geburt ihrer Tochter. Als Ehefrau und Mutter arbeitete sie für den Haushalt und die Kleinfamilie; erwerbstätig zu sein war für Frauen in diesem Lebensmodell nicht vorgesehen. Doch Karin wollte unabhängig sein.

Über die Literatur der neuen Frauenbewegung erfuhr sie Anfang der 1970er, dass es vielen Frauen ging wie ihr. Sie hörte von einem Kinderladen und ging mit ihrer Tochter dorthin. Durch den Kontakt mit den Kinderladen-Frauen erfuhr sie eine, ihr Leben verändernde Solidarität. Sie trennte sich vom Vater ihrer Tochter, zog in eine Frauen-WG, entschied sich mit 34 für ein Studium der Sozialökonomie und engagierte sich für Frauenkultur. All dies blieben ihre Grundlagen, um für und mit Frauen etwas zu bewegen.

Mit Karins Worten gesprochen hieß das: „Das ist ja spannend, das musst Du machen!“ Eine motivierende Bühne für die kulturelle und künstlerische Arbeit von Frauen war das Frauencafé endlich. Viele verschiedene Gruppen gehörten mit regelmäßigen Treffen zum festen Rahmen des Frauencafés im Frauenhotel Hanseatin. Kontakte zu (prominenten) Schriftstellerinnen, Musikerinnen oder Politikerinnen, die im endlich eine Bühne bekamen oder zu solchen, die dadurch an Bekanntheit gewannen, waren die Highlights.

Zu den externen Veranstaltungen gehörten neben Frauenpartys auch Dampferfahrten auf der Alster. Darüber hinaus organisierte Karin 25 Jahre lang mit einem Team von Frauen den legendären Hamburger Frauenball im Curio-Haus und später im CCH. Über vier Jahrzehnte hinweg war sie (Mit-) Initiatorin von Kulturräumen für Frauen.

Die Erinnerung an Karin Wilsdorf bleibt verbunden mit ihrem frauenpolitischen und kulturellen Engagement, das die Stärken, Fähigkeiten und Talente von Frauen in Szene setzte und sie öffentlich machte. Nicht nur der Erfolg des Frauenhotels zeigt, dass es Karin Wilsdorf gelungen ist eine Vision von Frauenkultur und Solidarität zu verwirklichen.

Text Nachruf: Sabine Hoffkamp

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